Titel | Shaolia |
Mechanik |
Dice Placement, Enginebuilding |
Schwierigkeitsgrad | Kennerspiel |
Alter |
ab 14 Jahre |
Spielzeit |
30-60 Minuten |
Spieleranzahl |
2-4 |
Erschienen | 2020 |
Verlag | Bad Comet |
Vertrieb | Bad Comet |
Nichts für schwache Nerven
In Shaolia erbaut sich jeder sein Königreich und wetteifert um beliebte Gebäude. Anhand dieser gelangt man an diverse Fähigkeiten und Ressourcen.
Ein pausenloser Schlagabtausch mit Dauerspannung ist garantiert. Wer also so gar keine Frusttoleranz in kompetitiven Spielen hat, der kann mit diesem Strategieleckerbissen leider nichts anfangen. Alle anderen können fleißig weiter lesen. Wer meinen Steckbrief gelesen hat, könnte schon erahnen, dass es sich hier um meine Lieblingskategorie handelt. Einsteigerfreundlich, aber mit einer guten Spieltiefe mit zig abwechslungsreichen Varianten. Schach ist nicht umsonst ein Dauerbrenner ;)
Wer z.B. Imperial Settlers mag, es aber zu Ressourcen-lastig findet und gerne mehr Optionen hätte, um dem Gegner seine Combo zu vermiesen, der wird mit Shaolia voll auf seine Kosten kommen.
Spielablauf
Ziel des Spiels ist es, entweder den Palast des Gegners zu zerstören (12 Schadenspunkte) oder in der Siegpunktleiste (Culture-Score) die 18 Punkte einzufahren.
Man versucht sich über diverse Runden ein kleines Reich auf seinem Spielertableau aufzubauen, um Punkte zu bekommen oder das ein oder andere Mal ordentlich Schaden gegen die Gebäuden des Gegners auszuteilen.
Jede Runde besteht aus drei Phasen, die jeder Spieler abwechselnd ausführt:
- Kaufphase: Hier kann man auf Shoppingtour gehen und sich mit neuen Gebäudekarten eindecken, um seine Handkarten aufzufüllen. Es gibt dafür ein verdecktes LVL1-Kartendeck (Bezahlung per Goldmünze) und einen offenen Pool aus LVL2-Karten (Bezahlung mit 3 Handkarten) mit Nachziehdeck. Und wer zu viel Geld hat, kann sich noch zusätzliche Würfel gönnen.
- Bauphase: In dieser Phase könnt ihr euer Reich vergrößern, indem ihr eure Handkarten gegen Bezahlung der jeweiligen Baukosten ausspielt und in euer Königreich legt, um in den Aktionsphasen diverse Effekte auszulösen.
- Aktionsphase: Diceplacement ist hier das Schlüsselwort. Zum Start einer Runde hat man immer drei Würfel zur Verfügung, die nun gewürfelt und platziert werden, um Gebäude zu aktivieren. Dadurch werden verschiedene Effekte ausgelöst, wie z.B. "Erhalte x Siegpunkte", "Mache x Schaden auf ein gegnerisches Gebäude" oder "Kaufe Ressourcen/Effekte in der Marktauslage".
In allen Phasen ist es wichtig immer daran zu denken, wer gerade der Startspieler ist! Der Startspieler für die nächste Runde kann übrigens auch in der Marktauslage erhältlich sein ;)
Für den kleinen extra Kick bekommt jeder zu Spielbeginn noch zwei verdeckte Charakterkarten. Diese können in jeder Phase eingesetzt werden, um eine zusätzliche fiese Aktion wie z.B. "Klaue dem Gegner eine Gebäudekarte" oder "Durchsuche den Ablagestapel und nehme dir eine Karte" auszuführen.
Fazit
Nach den ersten Proberunden in der Welt von Shaolia, die es direkt in sich hatten, kann ich euch sagen: Dank einer top Spielmechanik und eines Designs, das sich mit den
ganzen Deluxekomponenten (Metallmünzen, Holzressourcen, usw.) das Deluxe wirklich verdient, hat Shaolia einen enorm hohen Wiederspielreiz. Und eigentlich bin ich ein Feind von Würfeln, aber
hier wird der Glückseffekt recht gut abgefedert, indem man auf Kosten eines Würfels zwei andere Würfelergebnisse abändern kann.
Im Ersteindruck überzeugt Shaolia auf ganzer Linie. Vielleicht wird es hier nochmal ein Update geben, nachdem ich die verschiedenen Spielmodis mit passender Personenzahl getestet habe. Das
Regelheft gibt da noch so einiges her: 1vs2, 1vs1vs1, 2vs2 oder aber auch verschiedene Kartendecks für den 1vs1-Modus.
UPDATE 20.8.2020 - 2vs2-Modus: Auch der 4-Spieler-Modus macht einen ordentlichen Ersteindruck. Erst war ich mir nicht so ganz sicher, da das Spiel grundlegend als 1vs1 ausgelegt ist. Aber da man als Team gegeneinander spielt, funktioniert es ebenfalls sehr gut. Man muss in einer Viererrunde nur noch stärker das Spielgeschehen beobachten, da der Modus abgeänderte Siegbedingungen und ein paar spezielle Teamregeln wie z.B. Rohstoff-Tausch mit sich bringt. Einen kleinen Negativpunkt fanden wir bei den Würfeln. Der Würfelpool ist bei vier Spieler ausgereizt, so dass man sich theoretisch keine extra Würfel mehr kaufen kann. Zur Not wird man sich da aber einig am Tisch, entweder man lässt die extra Würfel weg, oder man nutzt die Würfel seines Teampartners . Das kleine Problem ist bekannt und es soll laut Hersteller in der Erweiterung vermutlich extra Würfel geben.
Info
Wer nun neugierig geworden ist oder genauso begeistert ist wie ich, der sollte im September die Augen auf Kickstarter offen halten, denn dann startet die Kampagne zur ersten Erweiterung von Shaolia und man kann sich in diesem Zuge auch (nur) das Grundspiel sichern :)
Erzählt doch mal von eurer Frusttolleranz am Spieletisch! :D
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